Duales Studium BWL International Business Erfahrungen

Duales Studium BWL International Business Erfahrungen

 

Wir haben mit Viktoria Mohr, einer Dualen Studentin im Bereich BWL International Business gesprochen und sie teilt uns heute ihre Erfahrungen. Viel Spaß!

 

Warum hast du dich für ein Duales Studium und diesen Studiengang entschieden?

Abgesehen davon, dass ich ein Studium und keine Ausbildung beginnen wollte, wusste ich im letzten Schuljahr noch nicht wirklich wie es nach dem Abi weitergeht. Das Duale Studium fand ich zunächst nicht unbedingt besser als ein klassisches Studium. Ich habe mich ein bisschen auf der Website der DHBW umgeschaut und fand einige BWL Richtungen interessant, wie Marketing oder International Business. Die Firmenpartner bei denen man sich bewerben muss, sind auf der Website aufgelistet. Im Gegensatz zur normalen Uni, in der man sich nur wenige Monate vor Studienbeginn einschreibt, beginnt der Bewerbungsprozess bei Firmen rund ein Jahr vor Beginn. Wäre es nichts geworden, hätte ich einfach normal studiert. Ich habe ohne große Erwartungen drei Bewerbungen geschrieben. Daraus wurden zwei Absagen und eine Einladung zu einem Assessment Center, wo ich dann tatsächlich den Studienplatz bekommen habe. Ab dann war für mich klar, dass ich es auch durchziehen möchte.

 

Was studierst du und beschreibe dein Studiengang kurz?

Ich studiere BWL-International Business an der DHBW Mannheim. Neben den typischen BWL Inhalten, die oftmals in einen internationalen Kontext gesetzt werden, gibt es zusätzlich Module für beispielsweise interkulturelle Kompetenzen. 50% des Studiums sind auf Englisch. Es ist vorgesehen, mindestens eine der Praxisphasen an einem Firmenstandort im Ausland zu absolvieren.

Innerhalb des Studiengangs IB gab es die Option an einem bi-nationalen Double Degree Programm teilzunehmen, wofür ich mich entschieden habe. Dabei verbringt man nur die ersten 3 Semester in Mannheim, die letzten 3 Semester an der Partneruni in Warschau. Seit kurzem besteht auch die Möglichkeit die Auslandssemester in Paris zu absolvieren. Die Arbeitssprache ist 100% Englisch und am Ende des Studiums hat man zwei Bachelorabschlüsse erworben.

 

Was gefällt dir an deinem Studium?

Mir gefällt vor allem der Praxisbezug. Grundsätzlich macht mir Arbeiten mehr Spaß als die Phasen an der Uni. Man steckt direkt im wirklichen Arbeitsleben drin und lernt von Anfang an was wirklich wichtig ist. Viele Inhalte in Unis haben nämlich nur einen minimalen Bezug zur Realität. Außerdem finde ich es super finanziell unabhängig zu sein. So kann ich mir auch schon in der Studienzeit Dinge leisten, die ich sonst erst einige Jahre später machen oder kaufen würde. Einige Firmen zahlen auch Benefits wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld und Spesen für Auslandsaufenthalte.

 

Was macht dir keinen Spaß?

Die Theoriephasen gefallen mir deutlich weniger als die Praxisphasen. Insbesondere die Klausurenphasen sind meistens sehr intensiv und es besteht keine Möglichkeit mal eine Prüfung zu umgehen oder schieben. Auch wenn das weniger Spaß macht, halte ich es trotzdem für einen Vorteil, weil man gezwungen ist auch die unliebsamen Dinge zu erledigen, und dann jedoch froh sein kann wenn sie endlich geschafft sind.

 

Welche Voraussetzungen sollte man deiner Meinung nach für ein Duales Studium mitbringen?

Bevor man das Studium beginnt, sollte man sich bewusst sein worauf man sich einlässt und auch den Willen und die Bereitschaft zeigen, das Studium bis zum Ende durchzuziehen. Meiner Meinung nach sollte ein Duales Studium keine Testphase sein in der man sich ausprobiert und möglicherweise doch abbricht. Die Studienplätze sind begrenzt, wenn jemand sich nicht sicher ist, sollte man denjenigen die Plätze überlassen, die es wirklich durchziehen möchten. Der Bewerbungsprozess startet meistens ein Jahr vor Beginn und viele Firmen führen Assessment Center durch. Wenn diese erste Hürde geschafft ist, ist es ein gutes Zeichen für den Rest des Studiums, weil es sozusagen die erste Prüfung ist und man sich gegen mehrere Dutzend andere Bewerber durchgesetzt hat. Generell sind Ehrgeiz, Organisationsfähigkeit und Durchhaltevermögen wohl die wichtigsten Eigenschaften.

 

Wie stressig empfindest du dein Duales Studium?

Grundsätzlich würde ich schon sagen, dass ein Duales Studium stressiger und zeitintensiver ist. Jedoch kommt das auch ganz auf das persönliche Empfinden an und die eigenen Fähigkeiten alle Aufgaben zu organisieren. Im Gegensatz zu einem klassischen Studium müssen alle Module und Prüfungen zu einem festgelegten Zeitpunkt zu absolviert werden. Klausuren schieben oder die Regelstudienzeit überschreiten ist nicht möglich. Zudem hat man keine Semesterferien, sondern nur Urlaubstage wie jeder Arbeitnehmer. Da ein Semester aus Theorie und Praxis besteht, sind die Theoriephasen kürzer als normale Semester, aber die Tage deutlich voller. Oft habe ich durchgehend Vorlesungen von Montag bis Freitag.

 

Würdest du wieder Dual studieren und warum?

Obwohl es nicht von Anfang an mein Ziel war dual zu studieren, bin ich sehr froh mich beworben und begonnen zu haben. Rückblickend betrachtend war das die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können, da mir das Arbeiten und Teil sein des Betriebes super gefällt, genauso wie andere Vorteile z.B. ein festes Gehalt und die Chance auf eine Übernahme. Alle Erfahrungen und die Auslandsaufenthalte die mir mein Unternehmen ermöglicht hat, hätte ich sonst wohl nie erlebt.

 

Was war das coolste Erlebnis deines Studiums?

Am besten haben mir die Auslandsaufenthalte gefallen. Sowohl die drei Theoriephasen in Warschau (eine super coole Stadt insbesondere für Studenten) haben mir richtig Spaß gemacht, als auch meine Praxisphase im Ausland, die ich in New York City verbracht habe.

 

Weißt du schon wie es nach deinem Studium weitergeht?

Zurzeit bin ich im 5.Semester. Auch wenn nur noch weniger als ein Jahr ist, gibt es noch keinen genauen Plan wie es weitergeht. Ich möchte auf jeden Fall einen MBA machen, wofür ich jedoch mehrere Jahre Berufserfahrung brauche. Daher werde ich nach dem Bachelor höchstwahrscheinlich erst mal arbeiten. Aber zuerst, widme ich mich der Bachelorarbeit ;).

 

Hast du Tipps für Leute, die auch in deiner Fachrichtung studieren wollen?

Insbesondere weil Teile (oder das ganze Studium) auf Englisch sind, sind gute Englischkenntnisse von Vorteil. Die Mehrheit der Kommilitonen im Studiengang haben bereits in der Schulzeit oder nach dem Abitur mehrere Monate im englischsprachigen Ausland verbracht. Ich selbst war vor Beginn des Studiums ein halbes Jahr in England, was mir den Start, sprachlich gesehen, deutlich erleichtert hat. Bei der Bewerbung sind sehr gute Englischkenntnisse ebenfalls von Vorteil. Jedoch sollte niemand der Interesse an einem teils englischsprachigen Studiengang hat sich davon zurückschrecken lassen: alles ist machbar wenn die Grundlagen vorhanden sind!

 

Vielen Dank Viktoria.

Ich hoffe ihr konntet nun einen kleinen Einblick in das Duale Studium BWL International Business erhalten. Habt ihr Fragen? Dann hinterlasst uns doch einfach einen Kommentar. 🙂

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